Weihnachten, die Zeit der Völlerei. Egal ob Gänsebraten oder Gebäck, Wild oder Würstchen, Schweinebraten oder Spekulatius – zu keinem Zeitpunkt des Jahres konsumiert man binnen kürzester Zeit mehr Kalorien als an den Tagen rund um Heiligabend. Und während sich die Fans auch am 2. Weihnachtsfeiertag je nach Gutdünken verwöhnen lassen können, heißt es für die Saale Bulls „ab aufs Eis“. Denn fast schon traditionell jagt man, nach ein paar Tagen Pause, auch an einem 26. Dezember dem Puck nach. Mit Ausnahme von 2020 kämpfen die Saale Bulls seit 2015 auch an jenem Tag um Tore und Punkte – da bildet auch das Jahr 2024 keine Ausnahme.
Am Donnerstag geben die Rostock Piranhas erstmals in der laufenden Saison ihre Visitenkarte im Sparkassen-Eiszelt ab, die Saale Bulls empfangen den Tabellenfünften. Wie in den vergangenen Jahren finden sich auch in der 2024/25 namhafte Akteure und individuell starke Spieler im Kader der Hanseaten. Der Unterschied zu den zurückliegenden Spielzeiten, als man stets als „Wundertüte“ galt? Dieses Mal bringen die Ostseestädter ihre Qualitäten konstant aufs Eis.
Den Grundstein legten die Verantwortlichen im Sommer mit ihren Neuverpflichtungen, die allesamt einschlugen oder sich sogar als Top-Transfer herausstellten – und somit selbst den Abgang von Top-Torjäger Keegan Dansereau (78 Tore und 147 Punkte in den vergangenen zwei Spielzeiten) sowie den verletzungsbedingten Ausfall von Mike Mieszkowski vergessen ließen. Mit Jesper Öhrvall, Connor Hannon, Patrick Pohl und Ilja Fleischmann sind gleich vier Neuzugänge auf den ersten vier Plätzen der REC-Scorerliste zu finden, wobei Erstgenannter die besten Karten hat, bei der Wahl am Saisonende zum „Spieler des Jahres“ ganz vorne zu landen.
Aus der AlpsHL an die Ostsee und in die Oberliga gewechselt, führt der schwedische Angreifer momentan mit 27 Treffern die ligaweite Torjäger-Liste an und ist zweitbester Scorer (46 Punkte). Ebenfalls ganz oben findet sich Connor Hannon – und zwar in der Defender-Statistik. Kein Verteidiger traf bislang öfter (elfmal), keiner sammelte mehr Zähler (35) als der US-Amerikaner in Diensten der Piranhas. Akteure wie Maximilian Schaludek, Emil Bejmo, der nachverpflichtete Egils Kalms oder auch der momentan verletzte REC-Kapitän Kilian Steinmann verdeutlichen die Rostocker Breite in Qualität und Quantität.
Wenn man eine Schwäche bei den Hanseaten ausmachen möchte, dann ist es die Performance auf fremden Eis. Während man vor eigenem Publikum neun von zwölf Heimspielen für sich entscheiden konnte, kassierte man auswärts acht Niederlagen aus 13 Partien. Hier spricht die Historie klar für die Saale Bulls, die mit 36 Siegen aus 42 Duellen mehr 85 Prozent ihre Heimspiele gegen Rostock siegreich gestalten konnten.
Statistiken sind das eine, die Leistung auf dem Eis das andere. Mit dem ersten Bully am 26. Dezember sind alle Zahlen Makulatur, die Partie beginnt bei null. Spielbeginn am Donnerstag im Sparkassen-Eiszelt ist 19 Uhr.(Jy)
Saale Bulls vs. Rostock Piranhas (26.12.2024)
- Gesamtbilanz: 88 Spiele, 65 Siege (2V, 2P), 23 Niederlagen (3P), 413:231 Tore (+182)
- Heimbilanz: 42 Spiele, 36 Siege , 6 Niederlagen (1P), 226:95 Tore (+131)
- Kalenderhistorie 26.12.:
- 2004 (A) EC Wilhelmshaven 2:7 (N)
- 2007 (A) Hannover Indians 5:4 P (S)
- 2011 (A) Tornado Niesky 4:5 P (N)
- 2015 (A) Harzer Falken 0:1 (N)
- 2016 (H) Hannover Scorpions 3:2 P (S)
- 2017 (A) EXA IceFighters Leipzig 3:4 (N)
- 2018 (H) Crocodiles Hamburg 4:2 (S)
- 2019 (A) Crocodiles Hamburg 3:6 (N)
- 2021 (H) EG Diez-Limburg 8:4 (S)
- 2022 (H) EG Diez-Limburg 10:1 (S)
- 2023 (A) Rostocker EC 7:1 (S)