Halle. Nach dem Derby ist vor dem Duell gegen die EG Diez-Limburg. Vor knapp 2300 Zuschauern stieg am Freitagabend ein hart umkämpftes Spiel im Kohlrabizirkus Leipzig. Unser 13-Mann-Kader musste bis ins Penaltyschießen. Hier setzten sich die Exa Icefighters Leipzig durch und gewannen das erste Kräftemessen der Saison mit 4:3.
Wenn am Sonntag die Saale Bulls die Rockets der EG Diez-Limburg zu Besuch im Sparkassen-Eisdom haben, dann wird nicht nur das spielende Personal im Fokus stehen, sondern besonders auch die Cheftrainer beider Mannschaften. Denn mit Bulls-Coach Marius Riedel sowie Gäste-Trainer Andrej Teljukin stehen zwei Übungsleiter hinter der Bande, die erstmals mit dem Beginn einer Spielzeit für ein Seniorenteam die Hauptverantwortung tragen – und die beide eine besondere Verbindung zu Diez-Limburg haben. Der gebürtige Russe Teljukin verließ 1994 seine Heimat, wagte den Schritt nach Deutschland und startete in Diez eine beeindruckende Karriere. Nach über 1.100 Spielen in der DEL (413 Partien), DEL2/2. Bundesliga (442), Ober- und Regionalliga (164) sowie 97 Einsätzen in der KHL kehrte der ehemalige Angreifer im Sommer zu seinen Anfängen zurück und startet nun an der Lahn seine Trainerkarriere im Männerbereich.
Genau wie Riedel, der nach Erfahrungen im Nachwuchsbereich in der Saison 2020/21 interimsmäßig für 13 Partien für die Rockets hinter der Bande agierte. „Ich bin der EGDL immer noch sehr dankbar für die Möglichkeit, dass ich Erfahrung im Profibereich sammeln durfte“, so der 33-Jährige seinerzeit über das Engagement. In diesem kurzen Zeitraum gelang es ihm, den Punkteschnitt der Rockets zu erhöhen. In den Spielen unter seiner Führung sammelte die EGDL pro Partie im Durchschnitt mehr Zähler als in den Monaten zuvor. Eine Verbesserung, die auch die Bulls zu spüren bekamen: Nach zwei zuvor deutlichen 5:1- und 7:1-Erfolgen gegen die EGDL setzte man sich in den beiden folgenden Duellen und nach der Übernahme des Trainerpostens durch Riedel jeweils erst in Overtime mit 6:5 durch.
Weiße Weste gegen die EGDL?
Zwei Jahre nach ihrem Oberliga-Debüt sind die Rockets nun im dritten Jahr ihrer Zugehörigkeit augenscheinlich in der Liga angekommen, haben den nächsten Entwicklungsschritt genommen. Bei der Besetzung der drei erlaubten Importstellen hat man auf die lettische Karte gesetzt und drei Glücksgriffe getätigt. Das Sturmtrio Lauris Bajaruns, Egils Kalns und Sandis Zolmanis findet sich in der teamintern Scorerwertung auf den Plätzen eins bis drei, sammelte zusammen bislang 47 Zähler in acht Partien. Auch im ligaweiten Ranking finden sich alle drei Angreifer unter den Top-Ten wieder. Bajaruns thront aktuell mit 19 Punkten gar auf Platz eins der Scorerwertung.
Wenn es der Mannschaft von Riedel gelingt, die Paradereihe der Rockets, die für 17 der bisherigen 26 Saisontore verantwortlich zeichnete, in den Griff zu bekommen, dann stehen die Chancen gut, dass die Bulls ihre weiße Weste gegen die EGDL behalten und Riedel das Duell der Trainer-Rookies für sich entscheiden kann – die Unterstützung von den Rängen im Sparkassen-Eisdom ist ihm und dem Team auf jeden Fall sicher. (Jy)