Halle. Der Blick zurück auf die Tabelle nach dem sechsten Spieltag der vergangenen Saison und ein Vergleich zum aktuellen Tableau offenbart Kurioses: Am 8. Oktober 2023 fanden sich die Saale Bulls mit acht Zählern aus fünf absolvierte Partien im Mittelfeld wieder – direkt hinter dem Herforder EV, der zu diesem Zeitpunkt bereits ein Spiel mehr absolviert hatte.
Zwölf Monate später, am 8. Oktober 2024 und somit nach dem sechsten Spieltag der Saison 2024/25, stehen die Saale Bulls erneut hinter den Ice Dragons. Abermals mit acht Punkten aus fünf Spielen, während die Ostwestfalen wie seinerzeit bereits ein halbes Dutzend Partien absolviert haben. Die Unterschiede zu damals sind marginal: Seinerzeit standen beide Teams auf den Plätzen acht und neun und wiesen jeweils eine negative Tordifferenz von -1 auf, aktuell steht man auf den Rängen sechs und sieben und bei der Torbilanz findet man beim HEV momentan eine 0 und bei den Bulls eine +4.
Am Freitag duellieren sich beide Mannschaften in der laufenden Hauptrunde zum ersten Mal, die Eisdrachen sind zu Gast im Sparkassen-Eiszelt. Viel hat sich im Kader des HEV im Vergleich zur letzten Spielzeit, die man nach einer beispiellosen Niederlagen-Serie als Tabellen-Schlusslicht beendete, getan. Auf den Importstellen fährt man dieses Mal, anstatt die osteuropäische Karte der vergangenen Jahre zu spielen, mit Branden Schultz, Ryley Lindgreen und Brett Humberstone die nordamerikanische Schiene. Letztgenannter erhielt unmittelbar vor Saisonbeginn seinen deutschen Pass und agiert fortan als Zwei-Flaggen-Spieler. Genau wie eine Vielzahl von HEV-Neuzugängen wie die stürmenden, deutsch-österreichischen Sticha-Brüder Dennis und Timo, der Angreifer Jegors Kalnins (Deutsch-Lette), der deutsch-kanadische Defender Nick Walters sowie der Torhüter Jakub Urbisch (Deutsch-Tscheche). Aktueller Top-Scorer und Publikumsliebling ist der deutsch-kanadische Angreifer Emil Lessard-Aydin, der im vergangenen Dezember, zweieinhalb Jahre nach seiner ersten Spielzeit für den HEV (2020/21) zu den Ice Dragons zurückkehrte und nach dessen Ankunft ein leistungstechnischer Ruck durchs Team ging.
Auch der neue Head Coach der Ostwestfalen ist ein Rückkehrer. Henry Thom, in der Dritten Liga bereits für Rostock, Timmendorf, Selb, Deggendorf und Hamburg verantwortlich, kehrt nach seinem Ausflug nach Den Haag (vormals BeNe League, jetzt CEHL) nach Deutschland zurück und soll nun in Herford versuchen, nach dreimal Platz 11 sowie zuletzt Rang 12 die Drachen erstmals in einstellige Gefilde und in Richtung (Pre-)Playoffs zu führen. Im bisherigen Saisonverlauf zeigt seine Mannschaft zwei gänzlich unterschiedliche Gesichter: Während man als einziges Team der gesamten Liga vor heimischen Publikum noch verlustpunktfrei ist und aus den bisherigen drei Heimspielen die maximale Punkteanzahl einheimsen konnte, so finden sich auf dem Auswärtskonto der Drachen bislang null Zähler.
Spielbeginn zum dritten Heimspiel der Saison im Sparkassen-Eiszelt am Freitag, dem 11. Oktober, ist 20 Uhr, der Erwerb von Eintrittskarten im Vorverkauf wird empfohlen. (Jy)