Halle. Es war ein erfolgreiches Sechs-Punkte-Wochenende für unsere Saale Bulls. Unsere Mannschaft hat das 55. Mitteldeutsche Derby 3:1 (1:1, 1:0, 1:0) in der Stierkampfarena für sich entschieden. Auswärts legte unser Team zum 2. Advent bei der EG Diez-Limburg nach und zündete das zweite Torfeuerwerk binnen einer Woche. Die Rocktes verloren 4:7 (1:1, 0:2, 3:4) gegen unsere Bulls.
Am Freitagabend war es endlich soweit. Das erste Heimderby der Saison stand auf dem Programm. Musste man sich Mitte Oktober den EXA IceFighters Leipzig in der Messestadt noch mit 3:4 nach Penaltyschießen geschlagen geben, so wollten die Saale Bulls den nun beginnenden Spielemarathon mit neun Partien binnen drei Wochen bis Heiligabend möglichst erfolgreich starten.
Intensives Auftaktdrittel
Über 2.000 Besucher im Sparkassen-Eisdom sorgten für eine derbywürdige Stimmung und mussten ein wenig warten, ehe der Puck zum ersten Mal eingeworfen werden konnte – ein Loch im Mittelkreis verzögerte den Spielbeginn um wenige Minuten. Erst nachdem ein Feuerlöscher für die Schadensbeseitigung zum Einsatz gekommen war, konnte das 55. Mitteldeutsche Derby starten – und die IceFighters legten los wie die Feuerwehr. Nach gerade einmal 16 Sekunden netzte Leipzigs finnischer Angreifer Joonas Riekkinen mit seinem zehnten Saisontreffer zur 1:0-Führung der Sachsen ein. Ein Déjà-vu für die Hausherren, welches man tunlichst vermeiden wollte, musste man doch schon vier Tage zuvor gegen Rostock nach 13 Sekunden einem Rückstand hinterherlaufen.
Waren die IceFighters in den ersten Spielminuten die dominantere und spielbestimmende Mannschaft, benötigten die Gastgeber nach dem schnellen Gegentreffer etwa zehn Minuten, um im Derbymodus anzukommen. „Wenn du wieder im ersten Wechsel das erste Gegentor bekommst, dann ist es schwer, ins Spiel zu starten“, so Bulls-Coach Marius Riedel, dessen Team sich jedoch spätestens in der 15. Minute im Spielmodus befand: Kapitän Sergej Stas setzte sich auf der linken Seite durch und prüfte IFL-Goalie Eric Hoffmann, der den Puck nur abprallen lassen konnte – und Halles finnischer Wirbelwind Matias Varttinen stand goldrichtig. Er konnte den Rebound zum verdienten Ausgleich verwerten und das Duell wieder auf Anfang setzen. In einem intensiven und körperbetonen Auftaktdrittel schenkten sich beide Teams nichts. Das souverän agierende Schiedsrichter-Quartett ließ beiden Mannschaften eine lange Leine, was dem Spiel und der Geschwindigkeit guttat.
Der doppelte Gauch
Gewiss, auf beiden Seiten wurde eine gewisse Grundhärte an den Tag gelegt, ohne jedoch die Grenzen des Erlaubten zu überschreiten. Bezeichnend, dass die erste – und auch einzige – Strafe im ersten Drittel für eine Spielverzögerung ausgesprochen wurden, Leipzigs Ian Farrell beförderte die Hartgummischeibe über das Plexiglas. Somit bot sich den Saale Bulls die Chance, bei numerischer Überlegenheit in Führung zu gehen. Doch ausgerechnet bei der besten Chance im Powerplay zerbrach der Schläger von Thomas Gauch, als der Verteidiger den Puck mittels Direktabnahme von der blauen Linie Richtung IFL-Tor abfeuerte.
Zu Beginn des zweiten Spielabschnittes entluden sich dann die angestauten Emotionen aus dem Auftaktdrittel. Gleich zwei Spieler jeder Mannschaft machten im Anschluss für fünf Minuten Bekanntschaft mit der Strafbank. Auch hier bewies das gestreifte Quartett Fingerspitzengefühl, ließ bei der Strafmaßfindung die besonderen Umstände eines Derbys einfließen. Die Bulls fortan deutlich besser und konsequenter im Spiel als die Gäste. „Das zweite Drittel? Das haken wir ab, da sage ich auch nichts weiter zu“, so die selbsterklärende Einschätzung von IFL-Coach Sven Gerike, der mit ansehen musste, wie Bulls-Defender Gauch in der 39. Minute mit dem Treffer zum 2:1 die Partie zugunsten der Hausherren drehte, gleichbedeutend mit dem zweiten Pausenstand.
Ein knapper Vorsprung, der die Spannung im letzten Drittel für beide Seiten und die Zuschauer hochhielt – und am Ende mit den Saale Bulls einen nicht unverdienten Sieger fand. „Halle hat das clever verteidigt, hat das gut verteidigt. Wir waren offensiv einfach nicht stark genug, um das Tor noch zu schießen“, so Gerike, der für einen eventuellen Ausgleich am Ende alles auf eine Karte setzte und Goalie Eric Hoffmann zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis zog. „Am Ende ist es ein bisschen wie eine Lotterie, die wir heute verloren haben.“ (Jy)
Lust am Toreschießen
Nur zwei Tage später holte unser Team mit einem 7:4-Sieg bei der EG Diez-Limburg den 17. Saisonsieg. Sechs Mann fehlten im Aufgebot von Marius Riedel. Die Bulls starteten diszipliniert und unaufgeregt in die Partie, nutzen jedoch die ersten acht Minute ihrer Überlegenheit nicht aus. Die Rocktes ihrerseits fanden sukzessive ins Spiel und setzten erste Stiche. Es war unser Scorer Varttinen, der uns in Führung brachte. Die Hausherren glichen Sekunden später zum 1:1 aus.
Im zweiten Drittel fuhren die Bulls ein aggressiveres Forechecking, fanden jedoch schwer die Lücken der Gastgeber. Zudem parierte Goalie Tommi Steffen immer wieder die Nachschüsse. In der 29. Spielminute tankte sich Thore Weyrauch komplett durchs Angriffsdrittel in den freien Slot und erhöhte zum 1:2. Varttinen legte mit seinem zweiten Tor nach. Das Match war mit der 1:3-Führung noch nicht entschieden. Im Schlussdrittel fanden beide Teams Lust am Toreschießen. Sieben Treffer fielen. Für unsere Saale Bulls trafen Mathieu Tousignant , Matias Varttinen und Sergej Stas. Thomas Merl machte den Deckel zum Endstand drauf. Unser Cheftrainer Marius Riedel sagt zur Partie in Rheinland-Pfalz: „Das Spiel war zum Schluss offener als erhofft. Ich bin froh, dass wir den Torriecher finden konnten und effektiv im letzten Drittel waren.“
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