Halle. Die Vorweihnachtszeit, eine Zeit der Besinnlichkeit und Ruhe? Eine Frage, die die Saale Bulls nur bedingt bejahen können. Denn nach den beiden Partien am vergangenen Wochenende beginnt mit dem Heimspiel am Dienstagabend gegen die Rostock Piranhas eine Phase von sechs Spielen binnen 13 Tagen – (Vor-)Weihnachtsstimmung kommt da sicherlich nicht in vollem Umfang auf.
Mit den Ostseestädtern empfangen die Hallenser den aktuellen Tabellenvorletzten, der – wie schon die Jahre zuvor – als große Wundertüte gilt. Es gelingt den Rostockern einfach nicht, trotz zweifelsohne vorhandener Qualität im Kader dauerhaft und konstant Punkte einzufahren. In der vergangenen Spielzeit auf den letzten Drücker gerade noch so in die Pre-Playoffs gekommen, beträgt der Abstand auf Tabellenrang zehn aktuell bereits 16 Zähler. Nur 14 Punkte aus 25 Partien bedeuten den vorletzten Platz für die Hansestädter. Dabei hat man mit Keegan Dansereau den zweitbesten Torjäger der Liga in den eigenen Reihen. Bereits 22 Mal konnte sich der Kanadier als Torschütze auszeichnen. Für einen besseren Tabellenplatz fehlen schlichtweg die Zähler vom Saisonstart, aus den ersten 15 Partien sprang lediglich ein Drei-Punkte-Sieg für die Raubfische heraus.
Und wer weiß, wo der REC in der Tabelle rangieren würde, wenn man von Anfang auf Matt Barry hätte zurückgreifen können. Als Ersatz für den verletzten Brett Parnham verpflichtet, entpuppte sich der 25-jährige US-Amerikaner auf Anhieb als absoluter Leistungs- und Hoffnungsträger. 22 Zähler (neun Tore) aus zwölf Einsätzen sind ein beeindruckender Wert, Neun der bisherigen 14 Saisonzähler holte man nach der Verpflichtung des Rechtsschützen. Ein spät in die Saison startender Angreifer, der sofort punktemäßig in Erscheinung tritt? Das können die Saale Bulls auch bieten. Denn Thomas Merl deutete nach seinen ersten beiden Auftritten nach überstandener Verletzung aus der Vorbereitungsphase ebenfalls sofort an, dass er offensive Akzente setzen kann. Nach ersten guten Ansätzen gegen die Scorpions erzielte der 30-Jährige in Herford sein erstes Saisontor und bereitete den zweiten Treffer vor.
Es ist davon auszugehen, dass sowohl Barry als auch Merl am Dienstagabend erneut offensiv in Erscheinung treten und ihren Teams die Chance geben werden, mit einem Erfolgserlebnis in die beginnende Phase von einem halben Dutzend Spielen in knapp zwei Wochen zu starten, hoffentlich natürlich mit dem besseren Ende für die Saale Bulls. (Jy)