Hannover/Halle. Wenn die Taschen nicht so groß und sperrig wären, könnte man im Lager der Saale Bulls überlegen, ob man aufgrund der aktuell schier unglaublichen verletzen- und krankheitsbedingten Kadersituation zu den Auswärtsfahrten nicht einfach einen Sprinter besteigt und die Reise antritt. Aber selbst dann würde man erst bei Abfahrt wissen, ob und wer und wie viele Spieler einsteigen. So auch am Freitag, als sich unsere Saale Bulls, bestehend aus lediglich elf Feldspielern und zwei Torhütern, auf die Reise zum Tabellenführer machte.
Und die Geschichte bei den Hannover Scorpions ist schnell erzählt: Den Führungstreffer der Hausherren aus der zehnten Minute egalisierte Thore Weyrauch sechseinhalb Zeigerumdrehungen später im Powerplay, ehe Allan McPherson mit einem Doppelschlag binnen 15 Sekunden kurz vor der ersten Pause auf 3:1 für die Gastgeber erhöhte. Ein Doppelpack mit einem – zumindest – kleinem „Geschmäckle“, sah es doch einmal sehr verdächtig nach einem Schlittschuhtor aus …
Nackenschlag und Niederlage
Nach einem torlosen zweiten Spielabschnitt waren es im letzten Drittel die Scorpions, die mit zwei Toren in zwei Minuten ihren Vorsprung auf 5:1 ausbauen konnten und somit den Schlusspunkt unter eine Partie setzten, die auch Auswirkungen auf das Heimspiel am Sonntag gegen Herford hatte.
Thore Weyrauch, am Freitag Torschütze des einzigen halleschen Treffers, bremste ein positiver Corona-Schnelltest aus und Kapitän Sergej Stas war überraschend zum Zusehen verdammt – ein von den Scorpions im Nachgang der Partie an den Verband eingeschicktes Video hatte eine nachträgliche Matchstrafe mit zwei Spielen Sperre zur Folge. Der auf dem Video zu sehende faire Check – und auf dem Eis von vier erfahrenen Schiedsrichtern auch als ein solcher bewertet – wurde im Nachgang als ein Check gegen den Kopf- und Nackenbereich gewertet.
Somit galt es also für die Bulls auch diesen Nackenschlag der 5:1-Niederlage (3:1, 0:0, 2:0) wegzustecken, als man sich am Sonntagabend dem Herforder EV gegenüberstand. Mit gerade einmal zwei Reihen standen unsere Hallenser 14 Herfordern gegenüber. Mit drei Punkten beendeten unsere Bulls das Wochenende gegen den Herforder EV 4:2 (1:1, 0:0,3:1).
Vihavainen sichert den Sieg
Den Personalmangel versuchte sich unser Team möglichst nicht anmerken zu lassen. So legte Marius Demmler schon in der fünften Spielminute vor und brachte unsere Bulls in Front. Das Gegentor der Gäste ließ etwas auf sich warten, folgte dennoch im ersten Drittel. Pausenstand: 1:1. Beide Mannschaften schalteten auf Angriff. So geschickt die Versuche und Konter waren – das Einzige, was es im zweiten Drittel hagelte, waren viele Strafen. Torlos ging es in die Kabine.
Daraufhin starteten unsere Jungs im letzten Drittel nicht nur mit weniger Männern auf der Bank, sondern auch in Unterzahl auf dem Eis. Kaum waren die Saale Bulls komplett, gelang Roman Pfennigs das 2:1 und fünf Minuten später legte Denis Gulda nach. Die Ausdauer schwand auf beiden Seiten – im Gegensatz zum Siegeswillen. In der 50. Minute verkürzte Rustams Begovs für die Ice Dragons auf 3:2. Zwei Minuten vor Abpfiff sahen die Gäste sich gezwungen, einen unserer Angriffe unwirsch zu beenden. Der dafür gegebene Penalty brachte genau das, was eigentlich verhindert werden sollte – Tatu Vihavainen sicherte uns den Sieg mit einem vierten Treffer.
Am Freitag steht der Klassiker schlechthin, das Derby bei den Icefighters Leipzig, an. Sonntag begrüßen wir die EG Diez-Limburg (18.15 Uhr) in der Stierkampfarena.
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(JY & CH)