Nach dem historischen Erfolg – dem Gewinn der Silbermedaille durch die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft bei den Olympischen Winterspielen – gab es gestern auch noch Eishockey in der Oberliga Nord zu sehen. Nach ihrem spielfreien Freitag ging es für die Saale Bulls nach Mellendorf ins Eisstadion, wo sie auf das Team der Hannover Scorpions trafen. In diesem Spiel musste Trainer Dave Rich auf die verletzten Johannes Ehemann und Nathan Burns sowie den nicht einsatzberechtigten Kacper Guzik verzichten.
Und weil es noch immer bei allen Teams um die Sicherung des Heimrechts in den Playoffs geht, legten die Hallenser sofort nach dem Anbully auf und kreierten ihren ersten Angriff. Diesen konnten sie nach nur 54 Sekunden erfolgreich mit dem Tor von Philipp Gunkel, welcher bereits zum letzten Auswärtssieg in Duisburg gleich drei Tore beigetragen hatte, abschließen und lagen schnell mit 0:1 in Führung. Die Scorpions erholten sich von diesem frühen Gegentreffer recht schnell und suchten den Ausgleich, aber so richtig wollte ihnen das zunächst nicht gelingen. Die Angriffe der Scorpions endeten spätestens am wieder voll einsatzbereiten Patrik Cerveny im Tor der Hallenser. So ging es auf dem Eis immer wieder schnell hin und her, aber eine Änderung am Spielstand konnten beide Teams nicht erreichen. Dabei hätten beide genügend Chancen dazu. Bestes Beispiel in der 15. Spielminute – als die Bulls den Puck nur 2 Zentimeter am leeren Tor der Hannoveraner vorbeischossen. Letztendlich waren es dann aber die Gastgeber, welche ihre Angriffe doch noch in etwas Zählbares umwandeln konnten.
Zunächst versenkte Sean Fischer in der 18. Spielminute die schwarze Scheibe im Hallenser Tor und glich damit zum 1:1 aus. Kurz danach kassierten die Bulls noch eine Strafzeit und auch diese Gelegenheit ließen sich die Scorpions nicht nehmen Björn Bombis schenkte zum 2:1 ein. Somit ging es für die Saale Bulls dann doch mit einem Rückstand zurück in die Kabinen, doch ihnen blieben noch zwei lange Drittel, um das Spiel zu drehen.
Und so legten sie sofort nach der Rückkehr auf das Eis los und rannten immer wieder über auf das Hannoveraner Tor an, jedoch dauerte es eine ganze Weile, bis sie sich im Drittel der Hausherren festsetzen und zu gefährlichen Torschüssen ansetzen konnten. Nachdem ein erneuter Torschuss von Philipp Gunkel in der 28. Minute nicht im Kasten landete, übernahm Tim May und holte im Nachschuss den 2:2-Ausgleich.
Das Spiel war wieder vollkommen offen und beide Teams versuchten verbissen, etwas Zählbares aus ihren vielen Torchancen zu machen. Doch weder die Hannover Scorpions mit ihren 22 Torschüssen noch die Saale Bulls mit 19 Torschüssen in den letzten beiden Spielabschnitten konnten die Torhüter noch einmal überwinden. Es blieb zwar eine schnelle Partie, aber Tore sollten nicht mehr fallen. Da brachten auch die beiden Strafzeiten nacheinander gegen beide Teams keinen Vorteil mehr auf dem Eis. Damit endete die reguläre Spielzeit beim Stand von 2:2 – die Entscheidung musste in der fünfminütigen Verlängerung fallen.
Hier ging es mit drei gegen drei Feldspielern weiter, was viel Platz auf dem Eis bescherte und die Geschwindigkeit im Angriff pushte. Beide Torhüter wuchsen nahezu über sich hinaus und hielten sogar die vielen – mit einer Penaltysituation vergleichbaren – Schüsse des Gegners auf. Erst 25 Sekunden vor Ablauf der Overtime konnte Maximilian Schaludek mit seinem Treffer den Sieg und damit den Zusatzpunkt für die Bulls sichern. So ging es für die Saale Bulls mit 2 weiteren Punkten plus auf dem Konto zurück Richtung Heimat. Mit nunmehr 79 Punkten auf der Habenseite bleibt Halle weiter auf Tabellenplatz 2 und könnte rein rechnerisch hier nur noch von den Moskitos Essen verdrängt werden.
Am kommenden Freitag geht es im letzten Heimspiel der Meisterrunde im heimischen Sparkassen-Eisdom noch einmal richtig rund. Denn dann erwarten die Saale Bulls die Mannschaft von den Füchsen Duisburg, die noch verbittert um das Heimrecht in den Playoffs kämpfen, aber natürlich möchten die Hausherren auch dieses Spiel für sich entscheiden.
Torschützen:
0:1 Philipp Gunkel – 1.
1:1 Sean Fischer – 18.
2:1 Björn Bombis – 20.
2:2 Tim May – 28.
2:3 Maximilian Schaludek – 65.
Tore: 2:3 n.V. (2:1/0:1/0:0/0:1)