Liebe Fans,
es ist nun an der Zeit, ein offizielles Saisonfazit zu ziehen. Mehr als die Hälfte unserer 55 Saisonspiele haben wir gewonnen – Dabei habt ihr, liebe Fans bei jedem Heimspiel für richtig Stimmung von den Rängen gesorgt. An den Spieltagen haben mehr Anhänger als in der Saison 2022/23 in der Stierkampfarena für eine beeindruckende Kulisse gesorgt. Wir freuen uns über einen Zuwachs von über 20 Prozent. Auf SpradeTV schalteten ebenfalls mehr Zuschauer ein (Steigerung um 7% zur Vorsaison). Vielen Dank für den grandiosen Support und die kreativen Choreos.
In Sachen Statistik haben wir ebenfalls einige positive Zahlen für euch. Auf der Statistiktafel steht das beste Powerplay der Oberliga Nord. Bei einer Quote von 24.4 Prozent erzielten unsere Kufencracks 38 Treffer in Überzahl. Unser Kapitän Patrick Schmid schaffte es unter die besten sechs Scorer (60 Punkte) der Liga. Mit 26 Treffern ist unser Stürmer der torgefährlichste in Deutschland geborene Spieler der Liga. Ebenso führen die Bulls das Tableau in Sachen Scoring-Effizienz an. Unsere Mannschaft erzielte während der Hauptrunde 182 Tore – das ist der zweitbeste Wert der Liga hinter den Hannover Scorpions (183). Mit 12,82 Prozent hatten die Bulls die beste Schusseffizienz der Liga.
So und jetzt ist alles gut? Absolut nicht, nein!
Das frühe Saisonende haben wir zwar verdaut, aber das Aus in der ersten K.o.-Runde der Playoffs hat gesessen. Die 20. Saison unserer Saale Bulls lief nicht nach Plan und das Saisonende ist nicht zufriedenstellend für uns. Trotz der Scorerpunkte war die Leistung unserer Kontingentspieler nicht zufriedenstellend. Die Importspieler, die den Unterschied ausmachen sollten, blieben leider hinter unseren Erwartungen zurück.
Dabei sollte es eine besondere Spielzeit werden – getragen vom Ergebnis der erfolgreichsten Saison der Bulls-Geschichte 2022/23. In der vergangenen Saison holten wir die Vizemeisterschaft und schieden erst in der Playoff-Halbfinal-Serie aus. Dieses Jahr wollten wir noch einen draufsetzen. „Wir wollten den Meistertitel in der Oberliga Nord holen und in den Playoffs weiterkommen, als im Vorjahr“, sagt unser Präsident Daniel Mischner und gibt zu: „Von beidem waren wir meilenweit entfernt.“ Derweil starteten wir mit dem teuersten Kader und namhaften Spielern mit Potenzial zum Erfolg in die Spielzeit 2023/24. „Wir hatten ein Team, das auf dem Papier am Ende besser aussah, als auf dem Eis. Das ist sehr ernüchternd“, sagt unser Sportlicher Leiter Kai Schmitz. „Fakt ist, die Saison verloren wir nicht in der heißesten Phase der Saison. Die haben wir viel früher verloren“, resümiert unser Sportlicher Leiter. Kai Schmitz spricht dabei jene Partien an, die das Team gegen vermeintlich leichte Gegner verlor. „Die Männer sind mit falscher Einstellung in die Spiele rein und haben wichtige Punkte liegen lassen.“ Unsere Saale Bulls beendeten die Meisterrunde der Oberliga Nord auf Platz fünf – Mittelmaß statt Tabellenspitze.
Woran hat‘s gelegen? Unser Präsident gibt sich kritisch. „Die Moral innerhalb der Mannschaft hat gefehlt.“ Unser Club-Chef spricht sogar von „punktuell fehlender Disziplin“. Aus der Vielzahl an Neuzugängen habe es das Team nicht geschafft, zusammenzuwachsen. „Auch wenn der Kranken- und Verletztenstand wieder hoch war, die Saison war ernüchternd“, sagt Daniel Mischner. Wirtschaftlich steht unser Verein trotzdem ordentlich da. „Wir haben zwar mehr in den Kader investiert, aber trotzdem mit einer Null abgeschlossen“, sagt Mischner.
Aus Niederlagen resultiert oft Positives. Als Verein wollen wir daraus lernen und an den Herausforderungen wachsen. Daran arbeiten wir als Club. „Es gab Defizite. Wir wollen Strukturen verbessern und Prozesse anpassen“, erklärt Daniel Mischner, der mit seinen Mitarbeitern die Sommerpause nutzt, um jeden Stein umzudrehen. Beispielsweise wollen Management, Mannschaft, Trainer- und Ärzte-Team engmaschiger miteinander arbeiten. Schon während der Sommerpause wird die Fitness unseres künftigen Kaders auf die Probe gestellt. Die Spieler werden im Mai und Juni in Halle aufschlagen, um bei leistungsdiagnostischen Tests auf Herz und Nieren geprüft zu werden.
Drei Viertel des künftigen Kaders besteht weiterhin aus der Mannschaft der Saison 2023/24. „Wir haben auch im Jubiläumsjahr einen guten Kader auf dem Eis und wollen so erfolgreich wie möglich sein“, gibt unser Sportlicher Leiter vor. Präsident Daniel Mischner ergänzt: „Der Kader ist Stand jetzt schmaler.“ Zur kommenden Saison wird das Budget aufgrund des Umbaus des Sparkassen-Eisdoms nicht weiter angehoben. „Wir wollen finanziellen Spielraum haben, um während der Umbauphase reagieren zu können. Fakt ist: Wir werden durch den Aus- und Umbau des Sparkassen-Eisdoms weniger Einnahmen und mehr Ausgaben haben. Zusätzliche Aufgaben mit mehr Manpower stehen für uns sicher auch an“, erklärt unser Präsident. Sportlich gilt es in der Saison 2024/25 um die Meisterschaft mitzuspielen und eine gute Ausgangsposition für die Playoffs zu schaffen.
Nun gilt es, nach vorne zu schauen, sich vollkommen auf die neue Saison zu konzentrieren. Liebe Fans, gemeinsam mit Euch wollen wir im Jubiläumsjahr wieder angreifen! Auf und neben dem Eis!
Foto: Laura Stoll Fotokunst