Fünf Siege, ein Overtimeerfolg, 17 Zähler. Es liest sich nicht nur die Bilanz der Saale Bulls im bisherigen Saisonverlauf, exakt die gleichen Werte weisen aktuell auch die Hannover Indians auf. Mit einer um acht Toren besseren Tordifferenz rangieren die Großstadtindianer – bei einem absolvierten Spiel mehr – auf Tabellenplatz fünf, punktgleich dahinter finden sich die Bulls. Somit treffen am Freitag am Pferdeturm in der niedersächsischen Landeshauptstadt zwei Mannschaften aufeinander, die auf Augenhöhe agieren und mit einem Erfolg den Anschluss an das Führungsquartett nicht abreißen lassen wollen.
Mit ECH-Goalie Brett Jaeger (GTS 1,85) und Bulls-Keeper Timo Herden (2,25) verfügen beide Teams über zwei der statistisch besten Schlussmänner der Liga, in der Offensive stechen auf Seiten der Indians mit Dante Salituro (zehn Tore in zehn Spielen, 18 Zähler) und der aus Halle noch bestens bekannte Matias Varttinen (elf Punkte, drei Treffer) hervor. Dem gegenüber stehen mit Patrick Schmid (18 Punkte) und Tatu Vihavainen (16 Zähler) zwei MEC-Akteure, die sich ebenfalls in der ligaweiten Top 10 der Scorerwertung wiederfinden.
Nach seiner in Duisburg erhaltenen Spieldauer-Disziplinarstrafe wird der litauische Angreifer Martynas Grinius der Mannschaft, die zum 111. Mal von Sergej Stas als Kapitän aufs Eis geführt wird, nicht zur Verfügung stehen, dafür rückt – zum letzten Mal im Bulls-Trikot – Steven McParland ins Lineup. Es spricht für den Charakter des Kanadiers, dass er sich trotz seiner Rolle als zuletzt überzähliger Importspieler und seines bereits feststehenden Abgangs weiter in den Dienst der Mannschaft stellt und dabei helfen will, dass den Bulls der vierte Sieg in Serie am Turm und somit ein erfolgreicher Auftakt ins Wochenende gelingt.
Ein Wochenende, welches man idealerweise dann am Sonntag mit einem Heimsieg gegen den Herner EV positiv beenden möchte. Auch wenn sich das Team von Head Coach Tobias Stolikowski in dieser Spielzeit bislang augenscheinlich auf fremden Eis schwertut – fünf der bisherigen sechs Auswärtspartien gingen verloren – so sollten die Bulls gewarnt sein. Nicht nur, dass sich die Bulls beim bislang letzten Duell Anfang Oktober am Gysenberg mit 1:4 geschlagen geben mussten, auch konnten die Miners acht ihrer letzten zehn Auftritte im Sparkassen-Eisdom siegreich gestalten. Das Team von Kapitän Michél Ackers kommt offensiv eher über die Breite als die Spitze, bereits vier Spieler (Nils Liesegang, Dennis Swinnen sowie die beiden Importstürmer Jan Dalecky und Colin Jacobs) standen bei Redaktionsschluss bei mindestens fünf Saisontreffern, ebenfalls vier Akteure weisen bereits zweistellige Scorerwerte auf. (Jy)