Von Tim Fuhse
Halle (Saale) – Verletzungssorgen, die Eiszeiten von Nachwuchs-Mann Phil Miethling oder die Zusammensetzung der Linien. Um über sein Team zu reden, findet Dave Rich immer Zeit. Auch am Freitag-Vormittag, kurz vor der Abfahrt nach Hamburg. „Wir brauchen sechs, sieben Verteidiger“, sagt der Coach der Saale Bulls. Mit Nachdruck, aber gut gelaunt.
Zu diesem Zeitpunkt weiß Rich bereits, dass sich beim Auswärtsspiel gegen die Crocodiles ein neuer Defensiv-Mann in die Schüsse der Hamburger werfen wird. Die Bulls haben den 25-jährigen Verteidiger Tim Marek von den Hannover Scorpions verpflichtet.
„Eine Verstärkung, absolut“
Der erfahrene Niedersachse kennt sich bestens aus in der Oberliga, hat für Hannover, die Crocodiles und die Rostock Piranhas über 300 Partien absolviert. „Eine Verstärkung, absolut“, meint Rich. Zunächst soll Marek sich in Halle auf die einfachen Dinge konzentrieren. „Er muss gut aufräumen in unserem Drittel“, sagt der Trainer. Das Spiel nach vorne würden Akteure wie Jan-Niklas Pietsch übernehmen. „Ich habe meinen Offensiv-Verteidiger“, so Rich. Dabei sprechen 122 Scorerpunkten dafür, dass auch Marek mehr als nur ein Raubein ist.
Als „Offensiv-Verteidiger“ wird der neue Mann dann auch von Bulls-Präsident Daniel Mischner gepriesen. „Spontan und kurzfristig“ habe man den Transfer realisiert – auch weil Kai Schmitz noch länger ausfällt, erst im Dezember zurück im Training erwartet wird. Der Abgang von Herbert Geisberger und der Ausfall von Tim May spitzen die Kader-Sorgen weiter zu, auch wenn Marius Stöber und Alexander Zille zurückkehren.
Kennenlernen auf dem Eis
Der Marek-Transfer soll Abhilfe schaffen. Hier profitierten die Bulls vom jüngst ausgelaufenen Kontrakt in Hannover – und von Unstimmigkeiten. „In den letzten Wochen gab es ein paar Meinungsverschiedenheiten. Beide Seiten haben entschieden, den Vertrag nicht zu verlängern“, erläutert Marek selbst. Erst am späten Donnerstag ist er in Halle angekommen, das Kennenlernen mit dem Team musste in Hamburg auf dem Eis stattfinden. Kein Problem für Marek. Mit Maximilian Schaludek habe er in Hannover, mit Jannik Striepeke in Rostock zusammengespielt. „Die Eishockey-Welt ist klein“, sagt der 25-Jährige. Von den Bulls habe er nur Gutes gehört. „Das ist ein Play-Off-Team, mit dem du was erreichen kannst“, sagt der neue Mann.
››Am Sonntag, 18.15 Uhr, treffen die Bulls auf die Tilburg Trappers. (mz, 26.10.2018)