mz-web.de: Torwart der Saale Bulls Justin Schrörs ist jetzt auch Modedesigner

Von Fabian Wölfling

Halle (Saale) – Eine kleine Ecke in der Galerie seines Teamkollegen hat sich Justin Schrörs noch nicht reserviert. Aber Fachgespräche mit Johannes Ehemann, die führt der Goalie der Saale Bulls tatsächlich regelmäßig. „Wir tauschen uns über Designs aus“, sagt der Eishockey-Profi. Obwohl das als Berufsbezeichnung nicht mehr ausreicht. Inzwischen muss es heißen: Eishockey-Profi und Modedesigner.

Ganz offensichtlich scheint der Kabine im Eisdom ein kreativer Geist innezuwohnen. Nach Ehemann, der sich seit Jahren neben dem Sport als Künstler und Designer betätigt, probiert sich nun mit Schrörs der nächste Kufencrack kreativ. Der 24-Jährige hat mit „JVST Clothing“ eine eigene Kleidermarke entworfen.

Vorbild ist Connor McGregor

Ab 15. Februar vertreibt Schrörs im InternetStreetwear, also sportliche Freizeitkleidung, mit Botschaften. Die T-Shirts und Pullover sind schlicht gehalten, der Fokus liegt auf Sprüchen wie: „Nur ein Kind mit einem Traum“ oder „Vergiss niemals, wo du herkommst“. „Die Sprüche haben für mich eine große Bedeutung, sie motivieren mich“, sagt Schrörs. Inspiration zieht der Torwart aus seinem Vorbild Connor McGregor, ein irischer Kampfsportler. Der hatte sich aus einfachen Verhältnissen bis an die Spitze seines Sports gearbeitet. „Ich bin nur ein Kind aus Dublin, der die Zweifler ignoriert hat“, hatte der mal gesagt.

Für Schrörs war es die Suche nach einer Tätigkeit neben dem Sport, die ihm zum Modedesign brachte. „Auch mit Blick auf die Zeit nach der Karriere habe ich nach einer weiteren Beschäftigung gesucht“, sagt er. Seine Freundin motivierte ihn schließlich vor rund einem Jahr, sich kreativ zu versuchen. Seitdem hat Schrörs viel Zeit und Geld, rund 20 000 Euro, in den Aufbau seiner Marke investiert. „Die Arbeit mit Gestaltungsprogrammen wie InDesign habe ich mir selbst beigebracht“, sagt Schrörs. „Ich musste dann auch das Gewerbe anmelden, den Versand regeln.“

Der Neu-Designer stemmt seine Unternehmensgründung praktisch in Eigenregie. Nur bei der Vermarktung unterstützt ihn seine Freundin, die in Düsseldorf Marketingmanagement studiert hat. Schrörs setzt vor allem auf die sozialen Netzwerke. Und prominente Unterstützung.

Unterstützung von Jan Löhmannsröben

Fußballprofi Jan Löhmannsröben vom 1. FC Kaiserslautern hat via „Instagram“ bereits Gefallen an Schrörs Klamotten gefunden. „Ich schicke ihm nächste Woche ein Shirt und ein T-Shirt zu.“ Auch seine Saale-Bulls-Kollegen hat er bereits überzeugt. „Viele haben schon Sachen vorbestellt.“ Das soll aber nur der Anfang sein. „Ich hoffe, dass ich viele Sportler inspirieren kann“, sagt er. „Die Klamotten sind aber nicht nur für sie. Die kann jeder bestellen, der Bock auf gut aussehende Designs mit Botschaft hat.“

Die sportliche Leistung scheint unter der neuen Beschäftigung übrigens nicht zu leiden. Stattdessen kommt Schrörs nach schwachem Saisonstart immer besser in Fahrt, kassierte in den vergangenen drei Oberliga-Partien jeweils nur ein Gegentor. „Ich habe meine Form gefunden“, sagt er selbst. Seine starke Serie will der Torwart mit der kreativen Ader am Freitag bei den Rostock Piranhas und am Sonntag im Heimspiel gegen Topteam Hannover Scorpions fortsetzen. (mz, 01.02.2019)

 

 

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