Halle. Mehr Spannung geht nicht: Drei Zähler trennen die Saale Bulls als Tabellendritter auf die zweitplatzierten Tilburg Trappers. Nach unten hat man einen Punkt Vorsprung auf die Hannover Indians – und den Niedersachsen steht man sich am Sonntag im Sparkassen-Eisdom im Spitzenspiel der Oberliga Nord gegenüber.
Mit der Bürde von vier Niederlagen aus den ersten fünf Saisonspielen starteten die Großstadtindianer verhalten in die laufende Spielzeit. Ab Anfang Oktober folgten zehn Siege in Serie. Im Anschluss kassierte man nie mehr als zwei Niederlagen am Stück. Lediglich zweimal blieben die Indians in Serie ohne Punkte. Beide Male hießen die Gegner Hannover Scorpions sowie Saale Bulls. Und doch musste Head Coach Lenny Soccio Ende Dezember nach über fünf Jahren hinter der Indians-Bande seinen Hut nehmen – eine 1:6-Heimpleite gegen Hamm kostete ihn schlussendlich den Job.
Der bisherige Co-Trainer Björn Naujokat, mittlerweile als Cheftrainer bis mindestens Saisonende bestätigt, übernahm die Mannschaft. Und er startete eine Siegesserie, die nach elf Erfolgen am Stück am Freitag mit einer Niederlage im Derby gegen Ligaprimus Hannover Scorpions ihr Ende fand. Eine beeindruckende Serie, die ob der Ereignisse abseits des Eises nicht hoch genug einzuschätzen ist.
Neben der Kontingentstellen-Thematik – von Elvijs Biezais trennte man sich nach vier Spielen, sein Nachfolger Johan Skinnars verließ den ECH nach nur 13 Spielen – überlagerte aus nachvollziehbaren Gründen die Personalie Jan Dalgic die Berichterstattung über den ECH. Der junge Goalie ist nach der Diagnose Hirntumor und seiner OP auf dem Weg der Besserung. Die deutschlandweite Anteilnahme und Spendenbereitschaft dürfte ihresgleichen suchen.
Und trotz alledem gelang es den Indians in den letzten Wochen und Monaten den Fokus auch auf das Sportliche zu richten. Dementsprechend motiviert dürften die Niedersachsen am Sonntag sein, kann man doch mit einem Erfolg einen Platz in der Tabelle gut machen und sich auf Rang drei vorschieben.
Die Saale Bulls hingegen sind ihrerseits versucht, eben jenen dritten Rang zu verteidigen und weiterhin den Trappers auf den Fersen zu bleiben. Gewiss, die Niederlage gegen Erfurt war in der Form nicht geplant. Aber die Art und Weise sowie die Moral, mit der sich die Mannschaft nach einem 0:4-Rückstand bis auf ein 3:4 zurückkämpfte, zeigt, dass der Wille da ist, das ausgegebene Ziel „Tabellenrang zwei“ nicht aus den Augen zu verlieren. Und mit einem Sieg gegen die Indians würde man einen weiteren Schritt für dieses Unterfangen tätigen. (Jy)